Der aus dem Hanf gewonnene Wirkstoff Cannabidiol, auch CBD, genannt werden viele positive Eigenschaften zugesprochen. In immer mehr Produkten ist der Wirkstoff zu finden. Was früher noch ein Geheimtipp war und nur ein Nischenprodukt, hat sich längst in der Mitte der Gesellschaft etabliert. Keine Ernährungsberatung und kein Fitnessblog kommt aktuell an den einfachen drei Buchstaben CBD (Cannabidiol) vorbei.
Aber was können die CBD-Produkte wirklich. Ist die positive Wirkung auf Körper und Geist durch wissenschaftliche Studien belegt und ist der aktuellen Hype um die Trendprodukte mit dem Inhaltsstoff aus der natürlichen Hanfpflanze berechtigt oder haben wir hier nur ein neues Schlangenöl?
Ein kurzer Blick in die Geschichte des Hanfs zeigt wie nützlich die Pflanze für uns Menschen bisher war und könnte einen Ausblick auf die Rolle in der Zukunft geben.
Langen war Hanf ein entscheidender Rohstoff auf der gesamten Erde. So nutzten die Hochkulturen in Persien, China und auch in Europa bereits die Pflanze um aus ihr Papier, Stoff für Kleidung und auch schon damals wurde die heilende Wirkung des Hanfs genutzt. Gutenberg druckte die erste Bibel auf Papier aus Hanf und auch die amerikanische Unabhängigkeitserklärung wurde auf Hanf verewigt. Mit der Industrialisierung und der Konkurrenz durch die günstigere importierte Baumwolle verlor der Hanf als Nutzpflanze immer weiter an Bedeutung und durch Interessensgruppen aus der damals sehr mächtigen Bauwollindustrie und auch der Pharmaindustrie geriet Hanf endgültig ins Abseits.
Cannabidiol (CBD) wurde mit dem psychoaktiven Wirkstoff im Cannabis, dem Tetrahydrocannabinol (kurz THC), das auch als Rauschmittel verwendet wird, in einen Topf geworfen und fortan dämonisiert und verschwand so aus der öffentlichen Diskussion und damit einhergehend leider auch das große Potential als Nutzpflanze. Ein schlechter Ruf, viele Verbote und eine Industrie konnten den stetigen Aufstieg und das Comeback jedoch nur bremsen, aber nicht aufhalten.
Diese Renaissance des Hanfs, das zu den ältesten und wichtigsten Kulturlanzen der Menschheitsgeschichte gehört, ist kein Zufall sondern eine logische Konsequenz aufgrund der besonderen Eigenschaften und des einfachen Anbaus und Gewinnung des Rohstoffs. So rehabilitiert sich die schon fast in Vergessenheit geratene Pflanze langsam wieder im europäischen Raum, während die USA da schon einen Schritt weiter sind. Die Wiedereingliederung in den Markt diese alten Nutzpflanze ist auch hier in Deutschland immer häufiger ein Gesprächsthema. Es gibt viele Innovationen rund um die Hanfindustrie. Start-ups und Unternehmer, die auf ein ökologisches und nachhaltiges Produkt setzten, neue Produkte entwickeln und eine öffentliche Diskussion, die für mehr Fördermittel in der Forschung eingesetzt wird und eine bessere Akzeptanz in der Bevölkerung schafft, sorgen für den Aufschwung von CBD in Deutschland, Europa und der gesamten Welt. Ja es gibt teilweise auch Rückschläge für die Branche, wenn auch zugegebener Maße teilweise unfreiwillig komische, wie zum Beispiel das präventive zurückrudern von Lidl mit ihrem neuen Hanfproduktsortiment. Von solchen kleinen Rückschlägen wird sich die Szene trotzdem ziemlich schnell erholen können. Auch der eher konservative an seinem Stammtisch wird zugeben müssen, dass sein Lieblngsargument hier zutrifft. Arbeitsplätze! Viele neue Arbeitsplätze! Ja der Innovationsmotor für die Sport- und Fitnessbranche und der neue Star der natürlichen Heilmittel ist auch ein großer Gewinn für die Wirtschaft. Und das nicht erst seit der möglichen Legalisierung von Cannabis unter einer neue SPD Regierung mit Beteiligung der FDP und der Grünen. Die Koalitionsarbeitsgruppen von SPD, Grünen und FDP erarbeiten aktuell mit mehreren hundert Fachleuten in über ein dutzend Arbeitsgruppen einen Fahrplan für die kommende Legislaturperiode. Das einhalten Pariser Klimaschutzabkommens, das Neubewerten von Subventionen, Steuermodelle und unter anderem auch eine mögliche Umsetzung einer Legalisierung von Cannabis. Auch als Rauschmittel. Das ist zwar ein anderes Thema, da Produkte mit dem Wirkstoff CBD nicht unter das Betäubungsmittelgesetz fallen, aber das Jahrzehntelange verstaubte Image wird dadurch richtig gestellt. Denn der Der Europäischen Gerichtshofs hat bereits in einem Urteil im November 2020 entschieden, dass CBD nicht als Betäubungsmittel eingestuft wird und damit frei auf dem Markt erhältlich ist. Das sieht an auch an immer mehr Läden und Shops, die sich auf den Wirkstoff spezialisiert haben, während man über die auf Einkaufsmeilen schlendert. Und auch in Apotheken findet man immer häufiger Packungen, die mit CBD(Cannabidiol) werben.
Da sich CBD erst relativ neu auf dem Markt befindet sind aktuell wenige Studien und dadurch auch wenig Wissen vorhanden, aber der aktuelle Stand zeichnet ein tendenziell positives Bild über die Wirkung von CBD(Cannabidiol).
Das körpereigene Endocannabinoid-System reguliert viele Körperfunktionen. So wird von einem großen Teil der zu dem thema forschenden angenommen, dass sich CBD positiv auf das Immunsystem aus wirkt, sich positiv auf psychische Krankheiten wie Angststörungen auswirken und auch einen besseren Schlaf ermöglichen. Auch bei einem gestörten Appetit wird bereits erfolgreich CBD eingesetzt. Jedoch muss man dazu sagen, dass solche Studien um eine verlässliche Aussagekraft zu haben größer angelegt werden muss und auch die Zeitspanne der Studien muss verlängert werden. Deshalb gibt es aktuell auch einige widersprüchliche Studienergebnisse. Das muss man allerdings auch einordnen können. Expertinnen und Experten sind zum großen Teil von der Wirkung überzeugt und auch die überwältigende Mehrheit der Verbraucher berichtet von positiven Erfahrungen auf das Wohlbefinden und die medizinische Wirkung auf den Körper. Für Apotheker und Apothekerinnen und auch und der Medizin hingegen ist der Hype nichts neues, da der Wirkstoff bereits seit längerem und mit nachweisbarem Erfolg in verschiedensten Therapien zum Einsatz kam. Neu allerdings ist die Erkenntnis der Sportmedizin oder sagen wir lieber die Einsicht der offiziellen Stellen in der Sportwelt. Spitzensportler schwören schon seit langem auf die Anwendung von CBD. So wird der Wirkstoff nicht nur zur Schmerzlinderung oder der Regeneration nach intensiven Einheiten verwendet, sondern auch der Heilungsprozess durch die entzündungshemmende Wirkung bei einigen Verletzungen deutlich verkürzt.
Der ehemalige Offensiv-Star des American Footballs mit knapp 100 Einsätzen in der National Football League (NFL), der wohl besten American Football Liga der Welt, sprach sich öffentlich für den positiven Effekt von dem medizinischen Gebrauch von Hanf aus nachdem er schilderte wie die schmerzlindernde Wirkung nach seinem Hirntrauma, ihm half wieder auf die Beine zu kommen. Auch der Profi-MMA Fighter Nathan Donald Diaz, der in diesem Sport zu den größten Namen zählt und die wichtigsten Titel gewann, spricht von einem „Lebensverbesserden“ Mittel.
Die WADA (Welt-Anti-Doping-Agentur) hat bereits im Jahr 2018 Cannabidiol von der Liste der verbotenen Substanzen gestrichen. Die Begründung, das sich die Hirnfunktion der Nutzerinnen und Nutzer nicht verändere und ein nachgewiesenes medizinischen Potential mitbringe. Und der nächste Hammer aus der Sportwelt folgte nur kurze Zeit später. Die Olympischen Spielen 2020 in Tokio waren ein historischen Ereignis. Zu ersten mal in der Geschichte wurde ein Bestandteil des Cannabis entkriminalisiert und geeignet für Sportlerinnen und Sportler auf höchstem Niveau befunden. Während des Turniers durften die Athleten aus der gesamten Welt CBD konsumieren ohne Strafen zu befürchten. Diese Fakt, dass sowohl die WADA als auch das olympische Komitee den Wirkstoff CBD als medizinisch wertvoll, nützlich für Training und Wettkampf und ungefährlich erachten und die Tatsache, dass sich auch viele Spitzensportler positiv über CBD äußern spricht eindeutig für die Legitimation von CBD. Im im Fachjournal „The Lancet Psychiatry“ wurde erst vor kurzem das große Potential von CBD bescheinigt und auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt Forschungsgruppen der Unikliniken bei Studien, da von einem positiven Nutzen in der Medizin ausgegangen wird und sich dadurch die Lebensumstände viele Millionen Menschen verbessern würden. Und in einer Stellungnahme der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor 3 Jahren konnte kein Effekt bei Menschen, die Cannabidiol zu sich nahmen, festgestellt werden, die auch eine Suchtgefahr deutete.
Kommen wir hier am Ende nochmal zur anfänglichen Frage zurück. CBD ist kein leeres Versprechen sondern wird seinem Ruf gerecht. Hype is real! Und in einigen Jahren werden klinische Studien, die erst jetzt nach einer schleppenden Legalisierung, in Fahrt kommen, das selbe beweisen.
Neulich bin ich eine Interessante Meldung gestoßen. Neben der Studien im Bereich der Humanmedizin fokussieren sich neuere Studien auch auf die Veterinärwissenschaften. Der wachsenden Zuspruch für CBD für das Tierwohl seitens der Tierbesitzer und den mehr als 30 Millionen Haustieren in Deutschland. Aktuell wird CBD unter anderem als medizinischer Wirkstoff für eine Behandlung bei Arthrose und Entzündungen erforscht. Das Thema bleibt also spannend und wir dürfen uns gemeinsam auf viele guten Neuigkeiten rund um CBD freuen.
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