Die Welt des Cannabis-Anbaus bietet eine Vielzahl von Optionen und Varianten. Eine der wichtigsten Entscheidungen, die ein Züchter treffen muss, ist die Wahl der richtigen Samenart. Die drei Hauptkategorien sind Automatik, Feminisiert und Regular. Jede dieser Kategorien hat ihre eigenen Eigenschaften, Vor- und Nachteile. In diesem Blogpost erkläre ich dir detailliert, worin die Unterschiede liegen und welche Sorte für welche Anbaubedingungen am besten geeignet ist.
1. Automatik (Autoflowering) Hanfsamen
Eigenschaften: Automatik- oder Autoflowering-Hanfsamen sind speziell gezüchtet, um nach einer bestimmten Zeitspanne automatisch zu blühen, unabhängig von der Lichtmenge, die sie erhalten. Dies steht im Gegensatz zu den meisten anderen Cannabispflanzen, die eine Veränderung der Lichtzyklen benötigen, um die Blütephase einzuleiten.
Genetik: Autoflowering-Samen enthalten genetische Einflüsse von Cannabis Ruderalis, einer Unterart von Cannabis, die in nördlichen Breitengraden mit kurzen Sommern heimisch ist. Ruderalis hat sich an diese Bedingungen angepasst, indem sie unabhängig von der Tageslänge blüht.
Vorteile:
- Schnelle Wachstumszyklen: Autoflowering-Pflanzen haben in der Regel kürzere Lebenszyklen und können oft in weniger als 10 Wochen vom Samen bis zur Ernte reifen.
- Unabhängig von Lichtzyklen: Sie blühen automatisch nach 2-4 Wochen Wachstum, was sie ideal für Anfänger und für den Anbau in Regionen mit kurzen Sommern macht.
- Kompakte Größe: Autoflowering-Pflanzen sind meist kleiner und kompakter, was sie für den Anbau auf begrenztem Raum oder für diskrete Outdoor-Gärten geeignet macht.
Nachteile:
- Ertragsmenge: Autoflowering-Pflanzen haben oft einen geringeren Ertrag im Vergleich zu photoperiodischen Sorten.
- Potenz: Die Potenz kann ebenfalls etwas niedriger sein als bei feminisierten oder regulären Samen, obwohl moderne Züchtungen diesen Unterschied verringert haben.
2. Feminisierte Hanfsamen
Eigenschaften: Feminisierte Hanfsamen sind so gezüchtet, dass sie fast ausschließlich weibliche Pflanzen hervorbringen. Weibliche Pflanzen sind für den Cannabisanbau besonders wertvoll, da sie die harzreichen Blüten produzieren, die für Konsum und medizinische Zwecke verwendet werden.
Genetik: Feminisierte Samen entstehen durch ein spezielles Züchtungsverfahren, bei dem weibliche Pflanzen unter Stress dazu gebracht werden, Pollen zu produzieren. Dieser Pollen wird dann verwendet, um andere weibliche Pflanzen zu bestäuben, wodurch Samen entstehen, die zu 99% weiblich sind.
Vorteile:
- Hoher Ertrag: Da fast alle Pflanzen weiblich sind, wird der gesamte Anbauplatz optimal genutzt, was zu höheren Erträgen führt.
- Keine männlichen Pflanzen: Männliche Pflanzen produzieren keine nutzbaren Blüten und können weibliche Pflanzen bestäuben, was zur Samenbildung und einer Verringerung der Blütenqualität führt. Mit feminisierten Samen entfällt die Notwendigkeit, männliche Pflanzen zu erkennen und zu entfernen.
- Konsistente Qualität: Feminisierte Samen bieten eine gleichmäßigere und oft höhere Qualität der Ernte.
Nachteile:
- Kosten: Feminisierte Samen sind oft teurer als reguläre Samen.
- Anfälligkeit für Stress: Pflanzen aus feminisierten Samen können empfindlicher auf Stress reagieren und im Extremfall zwittrig (hermaphroditisch) werden.
3. Reguläre Hanfsamen
Eigenschaften: Reguläre Hanfsamen können sowohl männliche als auch weibliche Pflanzen hervorbringen, in einem ungefähren Verhältnis von 50:50. Diese Samen stammen aus der natürlichen Bestäubung von weiblichen durch männliche Pflanzen.
Genetik: Reguläre Samen behalten die genetische Vielfalt der Elternpflanzen bei und sind daher oft robuster und widerstandsfähiger gegen Umweltstress.
Vorteile:
- Genetische Vielfalt: Reguläre Samen bieten die größte genetische Vielfalt, was für Züchter, die eigene Kreuzungen und Züchtungen entwickeln möchten, ideal ist.
- Robustheit: Pflanzen aus regulären Samen sind oft widerstandsfähiger gegen Stress und weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge.
- Klonen: Reguläre Samen sind ideal für die Erstellung von Klonen, da sowohl männliche als auch weibliche Pflanzen für Zuchtprogramme verfügbar sind.
Nachteile:
- Männliche Pflanzen entfernen: Züchter müssen männliche Pflanzen identifizieren und entfernen, um eine ungewollte Bestäubung zu vermeiden, was zusätzlichen Aufwand bedeutet.
- Platzverschwendung: Ein Teil des Anbauraums wird für männliche Pflanzen verwendet, die keine Blüten produzieren und daher keinen Ertrag liefern.
Fazit
Die Wahl zwischen Automatik, Feminisiert und Regular hängt von deinen Anbauzielen, deinem Erfahrungsstand und den spezifischen Anbaubedingungen ab.
- Automatik-Samen sind ideal für Anfänger, für den Anbau auf begrenztem Raum oder für schnelle Ernten.
- Feminisierte Samen sind perfekt für Züchter, die maximale Erträge und konsistente Qualität wünschen, ohne sich um männliche Pflanzen kümmern zu müssen.
- Reguläre Samen eignen sich für erfahrene Züchter und Züchter, die eigene Kreuzungen entwickeln oder eine robuste genetische Vielfalt nutzen möchten.
Egal für welche Art von Samen du dich entscheidest, jede Kategorie hat ihre eigenen einzigartigen Vorteile, die dazu beitragen können, deine Anbauerfahrung zu optimieren und deine Erträge zu maximieren.
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